In 19 deutschen Städten fanden am 04. und 11.05.2024 Demonstrationen, Kundgebungen und Infostände zum Global Marijuana March statt. Über 2.500 Menschen beteiligten sich und forderten angesichts der unbefriedigenden Teillegalisierung “Shops statt Cops”. Die fortwährende Kriminalisierung und die fehlenden Möglichkeiten zum Erwerb von Cannabis wurden in vielen Reden kritisiert.
In den meisten Städten gab es gutes Wetter und entsprechend gute Stimmung. Die Möglichkeit, legal sein Cannabis mitzuführen und zu konsumieren führte vielfach zu Feierlaune.
Die Polizei war in einigen Städten mit deutlich größerem Aufgebot als in den Vorjahren präsent, mutmaßlich da sie teilweise mit viel höheren Teilnehmerzahlen gerechnet hatten. Allerdings wurde nur aus einer Stadt eine Ordnungswidrigkeitsanzeige wegen Cannabiskonsum in einer Fußgängerzone gemeldet, ansonsten war das Verhältnis zu den Beamten in den meisten Städten meist sehr gut. Auch Passanten reagierten überwiegend sehr positiv, mehr noch als in den vergangenen Jahren.
Die neuen lokalen Konsumverbote und Abstandsregeln waren für viele Gruppen ein großes Thema. In Dortmund führte die Demo Route im Zick Zack Kurs durch die Stadt, in vielen anderen Städten wurden Durchsagen beim Durchqueren von Verbotszonen gemacht.
Hier die von den Organisatoren gemeldeten Teilnehmerzahlen aus den einzelnen Städten:
Samstag 04.05.2024
Berlin 200
Darmstadt 200
Dresden 150
Erfurt 100
Frankfurt am Main 100
Halle (Saale) 30
Heidelberg 200
Kiel 40
Konstanz Infostand
Magdeburg 60
München 100
Norderstedt Infostand
Nürnberg 200
Regensburg 150
Saarbrücken 30
Stuttgart 150
Samstag 11.05.2024
Dortmund 450
Düsseldorf 300
Koblenz Infostand
Sowohl die Zahl der beteiligten Städte als auch die Zahl der Teilnehmer war in diesem Jahr deutlich niedriger als im Vorjahr bzw. in den Jahren vor Covid. In vielen Städten zeigen Organisationsteams Ermüdungserscheinungen nach den vielen Jahren des Aktivismus. Dennoch gibt es die einhellige Meinung, das der Global Marijuana March als bundes- und weltweiter Aktionstag auch nach der Entkriminalisierung weiterhin eine Bedeutung hat und Protest gegen die bestehende Prohibitionskultur immer noch nötig ist. Daher wird es auch im nächsten Jahr Anfang Mai wieder in vielen Städten Veranstaltungen zum Global Marijuana March geben.